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Ein Satz der nur zu oft aus Frust von mir kam und den ich letzte Woche innerhalb unserer wöchentlichen Modern Warfare 3 Runde nur zu oft zu hören bekam.
Das Problem meiner Mitspieler waren zwei Dinge: Die Schrotflinten und eine automatische Pistole, die "Akimbo" (in jeder Hand eine - John Woo Style) geführt werden kann. Zwei Spieler im gegnerischen Team grasten sich Runde um Runde durch meine Teamgefährten, was ihre Motivation gegen Null und ihre Frust gegen Unendlich wachsen lies.
Wenn die etwas dermaßen broken ist, sollte man sie patchen (reparieren) - oder nicht?
Wie gesagt bin ich bisher immer einer der ersten gewesen der Schreit, wenn etwas nicht im Spielegleichgewicht schien. Allerdings habe ich vor ein paar Wochen ein Video zu genau diesem Thema (nicht Waffen in Modern Warfare 3 - sondern Spielebalance) gesehen, dass meine Ansicht mal ein wenig rationalisiert hat.
Wenn man der Meinung ist, etwas sei einem überlegen: Nimm ihm seinen Vorteil!
In den meisten Fällen, wenn man in einem Spiel permanent gegen etwas verliert, liegt es nicht daran, das der Gegner etwas nutzt, was nicht geschlagen werden kann. Viel wahrscheinlicher ist es, dass man sich auf einem Territorium bewegt, das dem Gegenüber einen Vorteil einräumt. Dazu möchte ich einfach einmal ein Beispiel geben:
Schere, Stein, Papier ist ein komplett ausgeglichenes Spiel. Jede Variante schlägt eine andere und kann von einer geschlagen werden. Was ist nun, wenn mein Gegner immer Schere wählt (und ich um diesen Umstand weiß). Sollte ich mich dann permanent dafür entscheiden das Papier zu wählen und verlieren, kann ich natürlich annehmen, dass Schere einfach zu stark ist.
"Alter ich sag dir doch - Schere ist der geilste Scheiß!" Bildquelle |
Nehmen wir doch noch einmal Modern Warfare 3 und die besagten Schrotflinten (oder Maschinenpistolen). Die Teile treffen nur aus nächster Nähe und verursachen auch nur so ihren vollen Schaden. Allerdings schaffen sie es dafür mit maximal 2 Treffern einen Gegner in die Knie zu zwingen. Sollte ich mich nun dafür entschieden haben mit einem Sturmgewehr in den Kampf zu ziehen, habe ich im Nahkampf einen großen Nachteil. Sollte ich um die Ecke biegen und ein anderer Spieler mit einem auf Nähe ausgelegten Waffentyp vor mir stehen, verliere ich den Kampf wohl. Und das, obwohl das Sturmgewehr pro Treffer mehr Schaden verursacht. Warum? Schrotflinten treffen mehrmals und eine Maschinenpistole hat die höhere Feuerrate.
Die PP90M1 hat eine extrem hohe Feuerrate und gewinnt gegen fast jede andere automatische Waffe im direkten Nahkampf. Bildquelle |
Nun könnte man sagen: "Das ist aber nicht richtig. Das Spiel erlaubt mir dadurch nicht zu spielen wie ich will."
Das ist allerdings nicht wahr. Innerhalb der Regeln des Spiels darf man dennoch so spielen, wie es einem selbst beliebt. Man rennt gerne bei Modern Warfare durch enge Gassen und Gebäude? Dann vielleicht anstatt dem Sturmgewehr eine Maschinenpistole einpacken - andersherum nicht unbedingt mit Schrotflinte über's offene Feld laufen.
Wenn ich bei League of Legends der bin, der nicht gerne in der Mitte des Getümmels steht, sondern lieber von Außerhalb das Team unterstützt, sollte ich mir eher einen Support-Charakter als einen Assassinen anschauen.
Spiele versuchen einen dadurch nicht unbedingt in der eigenen Auswahl zu behindern. Sie verlangen lediglich, dass man das entsprechende Werkzeug für einen Spielstil auswählt (z.B. eine Rasse bei Starcraft, Charakter bei Street Fighter oder Klasse bei World of Warcraft - um einmal andere Beispiele zu bringen).
Immer wenn man sich in einem Spiel auf eine Ebene begibt, die wettbewerbsbedingtes Spielen beinhaltet (sei es nun freiwillig, oder weil es der Modus so auslegt) muss man mehr auf seinen eigenen Stil achten und davon loskommen, was einem optisch gefällt. Das ist natürlich etwas Schade. Aber wenn man das nicht tut, darf man sich dann auch nicht beschweren wenn man verhauen wird. Seit ich das eingesehen habe hat sich mein Spiel verbessert und ich rege mich auch wesentlich weniger über vermeintlich "brokene" Spielinhalte auf.
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