Allerdings muss ich zugeben, dass ich von dem Teil bis vor kurzen auch nichts gehört hatte. Er wurde in einer Ausgabe von Hard News erwähnt und darauf hingewiesen, dass man durch das Spielen der Demo Inhalte für das kommende Mass Effect 3 freischalten könne.
Das klingt ja schon nach einem guten Grund mal in die Probeversion des Dings reinzuschauen. Jedoch weckte vor allem die Aussage mein Interesse, bei Amalur handelt sich sich um eine Art "besseres Fable".
Nachdem mir die Demo sehr gut gefallen hat, habe ich mir das Ding heute ins Haus geholt und bereits fünfeinhalb Stunden in der Fantasywelt von Reckoning verbracht. Hier lest ihr meine ersten Eindrücke.
Mehr Albion als Himmelsrand
Neben dem Vergleich zu Lionheads Rollenspiel-Franchise fiel auch des öfteren der Ausdruck "abgespecktes Skyrim". Der Vergleich hinkt allerdings mehr als Wirt aus der Welt von Diablo.
Persönlich würde ich das Spiel als einen gelungenen Mix aus Baldurs Gate: Dark Alliance, World of Warcraft und - wer hätte es gedacht - Fable bezeichnen. Allein der Soundtrack wirkt sehr stark an die letzteren Beiden angelehnt:
Während des Spielens dachte ich mir ständig: "Das ist der Nachfolger, den man zu Fable hätte machen sollen." Das Gameplay und die farbenfrohe Spielewelt erinnert sehr an das Action RPG von Peter Molyneux.
Erfolgreicher IP-Start
Erst einmal muss man es den Leuten von Big Huge Games hochhalten in Zeiten der Sequels und Sequels zu Sequels (ja, ich meine dich - Final Fantasy XIII-2) ein neues Franchise zu starten. Kaum einer (mich eingeschlossen) hatte Kingdom of Amalur auf dem Radar. Erst wenige Wochen vor dem Release habe ich überhaupt zum ersten Mal den Namen aufgeschnappt.
Das Team hinter dem Titel ist übrigens eine Art "All Star"-Gruppierung. Leute wie Ken Rolston (Lead Designer an Elder Scrolls IV: Oblivion) und Todd McFarlane (Spawn Comicreihe) als Grafiker.
Das Offline MMO
Ich möchte gar nicht über die Story reden. Denn das hier soll kein Review sein, sondern mehr meine Eindrücke schildern.
Und diese sind mehr als positiv. Kein anderes Action RPG konnte mich seit Jahren so an die Konsole binden wie Kingdoms of Amalur. Das Kampfsystem ist schnell gelernt und bietet für relativ simple Kontrolle sehr viele Möglichkeiten und Strategien.
Charakter-Entwicklung wird groß geschrieben. Mit jedem Level-Up kann euer Avatar ein neues passives Talent lernen und drei Punkte auf einen von drei (massiven) Fertigkeitbäumen verteilen. Neben einer dadurch kommenden Spezialisierung auf einen der Archetypen (Kämpfer, Schurke und Magier) gibt einem das Spiel auch gute Möglichkeiten für Mehrfach-Klassen und Kombinationen der Fähigekeiten. Zustäzlich kann man jederzeit bei bestimmten NPCs gegen eine paar Goldmünzen seine Fertigkeiten komplett neu verteilen.
Durch die zusätzliche Wahl einer Schicksalskarte könnt ihr einfach Klassen kombinieren. |
Die großartige Charakter-Entwicklung wird durch massiven Loot und ein gut umgesetztes Crafting-System gestützt. In diesem könnt ihr aus Materialien, die ihr findet Rüstungsteile, Waffen, Tränke und Gems herstellen. Letztere könnt ihr in Sockel in eurer Ausrüstung setzen, um diese anzupassen und zu verstärken.
Ein sehr prominentes Thema des Spiels ist auch die Nähe zu MMOs. Sei es nun die Art wie das Spiel verläuft oder Skillpunkte und Schätze an den Spieler herangetragen werden. Auch die Quests erinnern an die generelle Norm, die Spieler aus Online RPGs kennen müssten. Allerdings sind diese immer schön verpackt und gut erzählt. So fällt einem das übliche "hole X aus Y" oder "töte Gegner Z" kaum auf. Es ist alles wirklich sehr interessant und glaubwürdig in die Spielewelt eingebettet.
Chance für den Underdog
Wenn ihr neben all den anderen Rollenspielen noch Platz für eines mehr habt oder ihr - wie ich - schon lange nach einem guten Dungeon Crawler im neuen Gewand sucht, gebt Kingdoms of Amalur eine Chance. Das Ding ist unglaublich gut. vor allem wenn man bedenkt, dass das Studio im Grunde damit den ersten Wurf gemacht hat.
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